Guter und erholsamer Schlaf besteht aus mehreren Schlafphasen: Einschlafen, Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Phase.
Beim Einschlafen verlangsamen sich Puls und Atmung, leise Geräusche werden nicht mehr wahrgenommen.
Der leichte Schlaf ist gekennzeichnet durch das Nachlassen der Muskelspannung und spontane Muskelzuckungen, da die Muskeln und das Gehirn nicht mit der gleichen Geschwindigkeit zur Ruhe kommen.
Der Tiefschlaf ist eine Regenerationsphase des Körpers: Wachstumshormone werden ausgeschüttet, Atmung und Herzschlag verlangsamen sich. Normale Schläfer verbringen etwa 20% der Nacht im Tiefschlaf.
In der REM-Phase („Rapid Eye Movement”) träumt man, die Augen bewegen sich schnell hin und her, Gefühle und Träume werden verarbeitet. Puls, Atmung, Gehirnaktivität und Blutdruck steigen an. Wenn man aus dieser Phase aufwacht, erinnert man sich oft sehr deutlich daran, was man geträumt hat.
Im Laufe der Nacht nehmen die Phasen des Tiefschlafs, welche besonders erholsam sind, ab und die Phasen des Leichtschlafs, in denen wir leichter von äusseren Einwirkungen gestört werden, zu.
Die Schlafqualität wird durch interne (unsere psychische Verfassung, unser Verhalten, Krankheiten) und externe (Geräusche, Lichtverhältnisse, Schlafzimmer- und Bettklima) Faktoren beeinflusst. Zum Beispiel können negative Gedanken, Stress, Angst oder Wut unterschiedliche körperliche Reaktionen anregen und unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen, was erholsamen Schlaf verhindert.
Eine amerikanische Studie zeigt, dass auch eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle spielt: Zu wenig Ballaststoffe, zu viel Zucker und zu viele gesättigte Fette können einen negativen Einfluss auf den Schlaf haben.
Das kurzwellige blaue Licht elektronischer Geräte unterdrückt die Ausschüttung des schlaffördernden Hormons Melatonin und verhindert so, dass man zur Ruhe kommt und erholsam schläft.
US-amerikanische Schlafmediziner haben auch festgestellt, dass die Helligkeit während des Schlafes nicht nur den Schlaf selbst beeinträchtigt, sondern steigert auch das Risiko für Diabetes und Herzerkrankungen. Wann es Zeit zum Schlafen ist, weiss der Organismus von Natur aus durch den Wechsel von Dunkelheit und Helligkeit: Wenn es nie richtig dunkel wird, dann fehlt dem Körper ein endgültig entscheidendes Signal. Der Körper kann sich nicht vollständig erholen, was zu einer verminderten Glukose- und Herz-Kreislauf-Regulierung führen kann.
Die beste Zeit, um ins Bett zu gehen, hängt von Ihrem individuellen Schlafbedarf und Ihrem Tagesrhythmus ab. Die meisten Erwachsenen benötigen zwischen sieben und neun Stunden Schlaf pro Nacht. Ideal ist es, wenn man etwa zur gleichen Zeit ins Bett geht und aufsteht, um seinen natürlichen Biorhythmus zu unterstützen.
Ein guter Richtwert: Rechnen Sie zurück von Ihrer gewünschten Aufstehzeit – wenn Sie z. B. um 6:30 Uhr aufstehen müssen, sollten Sie idealerweise zwischen 21:30 Uhr und 23:00 Uhr schlafen gehen. Achten Sie darauf, dass Sie sich abends rechtzeitig entspannen, um gut einschlafen zu können.
Allgemein gilt aber: Die beste Zeit, um ins Bett zu gehen, ist zwischen 22 und 23 Uhr. Das hat eine Studie aus England ergeben. Geht man früher oder später schlafen, kann es passieren, dass sich die innere Uhr nicht richtig einstellen kann.
Neuere Studien haben gezeigt, dass nicht die Anzahl der geschlafenen Stunden, sondern vielmehr die Schlafqualität darüber entscheidet, ob ein Mensch erholsam schläft oder nicht. Nur wer einen erholsamen Schlaf hat, wird auch die positiven Auswirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit und den gesamten Organismus spüren. Der Schlaf ist ein Ruhezustand der besonderen Art: Er sorgt dafür, dass unser Energiehaushalt jede Nacht aufs Neue aufgefüllt wird.
In der Regel ist die Leistungsfähigkeit des Gehirns nach etwa 14 bis 16 Stunden erschöpft. Das Gehirn verarbeitet eine enorme Menge an Informationen und Sinneseindrücken, und daher ist eine Erholungsphase – nämlich Schlaf – erforderlich. Im Schlaf laufen unzählige körperliche und geistige Reparatur- und Regenerationsvorgänge in unserem Körper ab.
PD Dr. med. Marc Spielmanns, Ärztlicher Direktor (Zürcher RehaZentren l Klinik Wald), Chefarzt Pulmonale Rehabilitation (Zürcher RehaZentren l Klinik Wald und Davos), Leiter Zentrum für Schlafmedizin erklärt: „Über den Tag gesammelte Informationen, Ereignisse und Impressionen werden während des Schlafs aus einem ‘Zwischenspeicher’ (Hippocampus) auf die ‘Festplatte’ (Neokortex) übertragen. Dies geschieht aber im Wesentlichen nur im Schlaf, da Inputverarbeitung im Zwischenspeicher und abspeichern im Langzeitgedächtnis beim Menschen nicht gleichzeitig funktionieren können.”
Auf diese Weise werden bestimmte Speicher im Gehirn geleert, die wir im Laufe des Tages wieder benötigen, um uns mit anderen Inhalten zu beschäftigen. In einer britischen Studie des Schlafforschungszentrums der Universität Loughborough in Leicestershire wurde festgestellt, dass das Gehirn von Frauen komplexer verdrahtet ist als das von Männern und dass Frauen deshalb im Durchschnitt 20 Minuten mehr Schlaf benötigen. Wenn wir schlafen, arbeitet auch unser Immunsystem auf Hochtouren: Es spürt schädliche Eindringlinge auf und versucht, sie unschädlich zu machen.
Mit diesen Tipps und Tricks sind Sie für einen dauerhaft besseren Schlaf bestens gerüstet!