Frostbeulen, in der Fachsprache auch Pernionen genannt, zeigen sich als schmerzhafte, teigige Hautstellen mit entzündlichen Erscheinungen. Sie können geschwollen sein und Blasen oder rötlich-blau-violette Flecken aufweisen.
Erhabene Stellen deuten auf eine mögliche Entzündung hin, die von Missempfindungen wie „Ameisenlaufen" begleitet wird. Die betroffene Haut kann sich auch kälter und feuchter anfühlen, druckempfindlicher sein und bei Erwärmung brennen.
Man unterscheidet akute Frostbeulen, die sich kurz nach der Kälteexposition oder innerhalb weniger Stunden bilden, und chronische Frostbeulen, die durch wiederholte Kälteeinwirkung entstehen. Es gibt auch sekundäre Frostbeulen, die im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes oder neurologischen Erkrankungen wie dem Aicardi-Goutières-Syndrom auftreten.
Gerötete Hautstellen nach einem Wechsel von Kälte zu Wärme sind in der Regel keine Frostbeulen. Diese normalen Reaktionen sind durch vorübergehende Rötung, Brennen, Kribbeln oder zeitweilige Trockenheit der Haut gekennzeichnet. Ähnliche Symptome können auch bei Erfrierungen, allergischen Reaktionen, Durchblutungsstörungen wie Akrozyanose oder Gefässerkrankungen wie Vaskulitis auftreten.
Im Gegensatz zu Erfrierungen handelt es sich bei Frostbeulen nicht um eine Gewebeschädigung durch Kälte, sondern um eine kältebedingte Verengung der Blutgefässe. Dies führt zu einer Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und schliesslich zu einer Entzündungsreaktion. Frostbeulen entstehen durch anhaltende leichte Kälteeinwirkung, insbesondere bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, hoher Luftfeuchtigkeit und starken Temperaturschwankungen.
Es ist wichtig zu betonen, dass im Zweifelsfall oder bei anhaltenden Beschwerden eine professionelle ärztliche Beurteilung empfohlen wird, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
Frostbeulen treten vor allem an den Streckseiten (Oberseiten) der Finger und Zehen, den Unterschenkeln, den Aussenseiten der Oberschenkel und bei Frauen auch an der Brust auf. Auch das Gesicht und die Ohrläppchen können betroffen sein. Im Allgemeinen sind Frostbeulen unangenehm, aber ungefährlich.
Manche Menschen sind anfälliger für Frostbeulen als andere. Frauen neigen eher dazu als Männer. Risikofaktoren für die Entstehung von Frostbeulen sind ein niedriges Körpergewicht, unausgewogene Ernährung, Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum. Darüber hinaus spielt eine Rolle die genetische Veranlagung, die familiäre Neigung zu Frostbeulen. Insbesondere bei längerem Aufenthalt im Freien bei Kälte, sei es berufsbedingt oder beim Wintersport.
Erkrankungen des Knochenmarks, Bindegewebserkrankungen sowie krankheitsbedingte Durchblutungsstörungen wie die Akrozyanose oder das Raynaud-Syndrom erhöhen das Risiko für Frostbeulen.
Andere Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Angina pectoris, Schlaganfall und Depressionen sind ebenfalls Einflussfaktoren.
Frostbeulen heilen in der Regel innerhalb von ein bis sechs Wochen von selbst ab, wenn die betroffene Stelle warm gehalten und Kälte vermieden wird. In schwereren Fällen kann der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin kortisonhaltige Salben und gefässerweiternde Medikamente einsetzen, um die Heilung zu unterstützen. Im Allgemeinen stellen diese Entzündungen jedoch keine Gefahr für die Gesundheit dar und sind auch nicht ansteckend.
Bei sekundärenFrostbeulen wird die Grunderkrankung behandelt. Schmerzlinderung kann durch die kurzfristige Anwendung von Schmerzmitteln erreicht werden, wobei eine ärztliche Beratung hinsichtlich Dosierung und Auswahl empfohlen wird.
Ein bewusster Umgang mit Kälte und gezielte Schutzmassnahmen sind entscheidend, um Frostbeulen vorzubeugen oder diese zu behandeln. Die hier vorgestellten Tipps zur Vermeidung von Frostbeulen unterstreichen die Bedeutung von angemessener Kleidung, Bewegung und einer passenden Hautpflege bei kaltem Wetter.