Herzrasen (Tachykardie) ist ein Anstieg der Herzfrequenz. Normalerweise schlägt unser Herz zwischen 60- und 80-mal pro Minute. Kinder haben in der Regel einen höheren Puls als Erwachsene, deshalb ist eine Herzfrequenz von 100 Schlägen pro Minute bei Kleinkindern meistens kein Grund für Sorgen. Als Herzrasen bezeichnet man mehr als 100 Schläge pro Minute bei Erwachsenen und ab 150 Herzschlägen spricht man von einer ausgeprägten Tachykardie.
Es ähnelt starkem Herzklopfen und kann bis hin in den Hals spürbar sein. Für Menschen mit Herzschwäche kann chronisches Herzrasen gefährlich sein.
Wie kommt es zu Tachykardie? Es gibt spezielle Zellen in unserem Herzmuskel, welche elektrische Impulse erzeugen. Diese Impulse, oder Erregungen, lösen eine Muskelkontraktion aus, die als Herzschlag bezeichnet wird.
Die Hauptrolle spielt dabei der sogenannte Sinusknoten im rechten Vorhof des Herzens. Wenn die Tätigkeit dieses Sinusknotens irgendwie gestört wird, zum Beispiel durch verminderte Durchblutung oder Fehlfunktionen, kommt es zum Herzrasen.
Welche Ursachen können Herzrasen auslösen?
Herzrasen kann eine natürliche Körperreaktion auf Angst, freudige Erregung oder physische Anstrengung sein (das ist ganz normal und nicht besorgniserregend), oder auch ohne anscheinende Gründe auftreten.
Herzrasen nachts kann nach einem hohen Konsum von Kaffee oder Energydrinks tagsüber auftreten oder nach einem stressigen Tag in der Familie oder im Beruf.
Weitere Gründe für Herzrasen sind Hormonschwankungen (Periode, Schwangerschaft, Wechseljahre), Schilddrüsenüberfunktion, geringer Sauerstoffgehalt im Blut, Schlaf- und Angststörungen, koronare Herzkrankheit und Medikamente.
Äussere Einflüsse, die Herzrasen begünstigen können, sind vielfältig.
Zu wenig Flüssigkeit oder hohe Temperaturen können den Kreislauf destabilisieren. Koffein, Nikotin und Alkohol regen das Herz-Kreislauf-System an. Emotionale Belastungen setzen Adrenalin frei, was den Puls beschleunigt. Schlafmangel erhöht die Anfälligkeit für Herzrhythmusstörungen.
Gutartiges Herzrasen (Herzjagen) kann als Begleiterscheinung harmloser Störungen auftreten. Es kommt ganz plötzlich in Ruhe oder einige Zeit nach körperlicher Anstrengung vor, kann durch Schwindel, Druck auf der Brust oder Übelkeit begleitet werden und verschwindet ebenso unerwartet.
Gelegentliches Herzklopfen oder -rasen ist häufig und in vielen Fällen ungefährlich, vor allem wenn es kurzzeitig auftritt (wenige Sekunden bis Minuten), klar erklärbar ist (z. B. durch Stress, Aufregung, Sport, Hitze, Koffein oder Alkohol), ohne weitere Symptome wie Schwindel, Atemnot oder Brustschmerzen verläuft und sich in Ruhe schnell beruhigt. In solchen Fällen reagiert der Körper auf natürliche Reize – das Herz „arbeitet einfach mit“.
Ein gesundes Herz kann dieses Herzrasen gut verkraften, doch sollte man auch gutartiges Herzrasen ärztlich abklären lassen. Die Ursachen können vielfältig sein und entweder im Herz selbst liegen oder in einem anderen Organ sowie in äusseren Einflüssen.
Ein ärztlicher Check ist unbedingt ratsam, wenn das Herzrasen plötzlich und grundlos auftritt, länger anhält (mehrere Minuten bis Stunden) und regelmässig wiederkehrt. Auch wenn es mit Symptomen wie Schwindel oder Ohnmacht, Engegefühl in der Brust, Atemnot, Übelkeit oder starkem Unwohlsein einhergeht, im Liegen oder während der Nacht beginnt und bei bestehenden Herz- oder Schilddrüsenerkrankungen auftritt.
Diese Tipps und Tricks helfen, Herzjagen selbst zu stoppen!