Die Auswahl an Nagellacken ist heutzutage sehr gross. Jeden Tag gibt es neue Innovationen in der Modebranche und die Nagellackindustrie zieht nach. Nagellacke werden nach ihrem Aussehen und ihrem Verwendungszweck unterschieden. Man unterscheidet folgende Lacke nach ihrem Aussehen.
Klassische Nagellacke werden verwendet, um die Nagelplatte mit zwei oder drei Schichten zu bedecken. Sie erfordern keine speziellen Werkzeuge oder Techniken für das Auftragen und Fixieren – man muss lediglich den einzelnen Schichten Zeit zum Trocknen geben.
Ein widerstandsfähigeres Analogon sind Gellacke, die in mehreren Schichten (Unterlack, Lack, Überlack) aufgetragen und unter einer UV-Lampe gehärtet werden.
Glitterlacke enthalten Glitzerelemente in verschiedenen Formen und Grössen. Sie verschönern die Nägel und verleihen ihnen ein glänzendes Finish.
Mattlacke haben keinen Glanzeffekt. Es handelt sich um dichte Texturen, die in einer Schicht aufgetragen werden können.
Chamäleon-Nagellacke verändern ihre Farbe je nach Blickwinkel.
Und der heutige Trend ist Striplac – ein Nagellack, der leicht aufzutragen ist und in Sekundenschnelle trocknet. An den Fingernägeln hält er 10 Tage, auf den Fussnägeln sogar noch länger, mit einem aussergewöhnlich glänzenden Finish. Er kann einfach durch Abziehen des Nagellacks entfernt werden. Der Nagel wird dadurch nicht beschädigt, er bleibt gesund, sauber und ist bereit für den nächsten Lackauftrag.
Je nach Verwendungszweck unterscheidet man folgende Nagellacke. Pflegende Nagellacke sind ein modernes Produkt, welches die Nagelpflege erleichtert. Mit ihnen kann man eine angenehme Maniküre bekommen und gleichzeitig die Nägel mit den reichhaltigen Inhaltsstoffen eines Nagellacks pflegen. Auf diese Weise wird die Nagelplatte gestärkt, was sich auf den Glanz und das Wachstum der Nägel auswirkt.
Für eine schnelle Maniküre ist ein Expresslack die richtige Wahl. Er trocknet in einer Minute.
Ein weiterer beliebter Lack ist der Fixierlack, welcher die Haltungsdauer der Maniküre verlängert und die Nägel stärkt.
Es gibt auch "bitteren" Nagellack – ein Produkt, welches der schlechten Gewohnheit des Nägelkauens entgegenwirkt. Der unangenehme Geschmack erinnert daran, mit dieser Gewohnheit aufzuhören.
Für Allergiker gibt es spezielle hypoallergene Nagellacke, deren Zusammensetzung unbedenklich ist. Sie lösen keine Allergien aus und können von jedermann verwendet werden.
Wenn man die Zusammensetzung mehrerer Nagellacke untersucht, wird deutlich, dass alle Grundbestandteile von Lacken fast identisch sind, obwohl jeder für einen besonderen Zweck bestimmt ist. Der Unterschied zeigt sich zumeist in den letzten Zeilen der langen Zutatenlisten. In der Regel sind es die letzten Bestandteile auf dieser Liste, die für bestimmte Eigenschaften eines Lacks verantwortlich sind.
Für die Herstellung der zähflüssigen Lacke wird Nitrocellulose oder ihr Ersatz Celluloseacetatbutyrat (CAB) in einem Gemisch aus zwei Lösungsmitteln – Ethylacetat und Butylacetat – aufgelöst. Nitrocellulose ist ein Stoff, der aus Baumwoll- oder Holzfasern gewonnen wird. Der Hauptnachteil von Nitrocellulose in Nagellacken besteht darin, dass sie bei längerem Tragen des Lacks eine Vergilbung der Lackschicht verursacht. Diesen Nachteil gibt es nicht bei seinem synthetischen Gegenstück - dem CAB. Jedes dieser Lösungsmittel hat seine spezifischen Eigenschaften, deren Verhältnis die Trocknungsgeschwindigkeit des Lacks auf den Nägeln bestimmt, insbesondere die Viskosität des Lacks. Beim Trocknen (Verdampfen der Lösungsmittel) hinterlässt er einen völlig transparenten, glänzenden und sehr glatten Film. Aufgrund seiner Sprödigkeit und Unelastizität erfüllt ein solcher Film jedoch nicht die Funktion eines Nagellacks. Ein unelastischer Film löst sich sehr schnell von der Oberfläche des Naturnagels, da der Nagel ständig die Form seiner Oberfläche verändert.
Um den Lack elastisch zu machen, werden der gelösten Nitrocellulosemischung Weichmacher zugesetzt. Je mehr Weichmacher im Lack enthalten sind, desto besser ist die Qualität des Lacks und desto länger bleibt er auf der Nagelplatte. Die wichtigsten Weichmacher in Lacken sind Phthalate, wobei Trimethylpentanyldisobutyrat und Triphenylphosphat am häufigsten verwendet werden. Kampfer und einige Harze können mit ihren weichmachende Eigenschaften ebenfalls verwendet werden.
Manchmal werden Lacke mit Alkoholen und Estern formuliert, welche den Trocknungsprozess des Lacks beschleunigen. Die Pigmente sind für die Farbe verantwortlich. Glimmer (Mica) kommt in der Natur vor und verleiht einen perlmuttartigen Glanz. Kieselsäure wird benötigt, um die Pigmente zu binden und ein Absinken auf den Boden des Lackes zu verhindern. Ihr Nachteil ist, dass sie den Glanz der Beschichtung verringert. Titandioxid, ein weisses Pigment, ist dafür verantwortlich, dass der Lack dicht und transparent ist. Bismuth Oxychloride hat einen ausgeprägten Perlglanz.
Experten halten folgende Inhaltsstoffe für kritisch. Nitrosamine entstehen unbeabsichtigt bei der Herstellung von Nagellack und können krebserregend sein.
Der Konservierungsstoff Formaldehyd kann allergische Reaktionen auslösen.
Benzophenon soll den Lack vor Sonneneinstrahlung schützen, kann sich aber negativ auf den Hormonhaushalt auswirken.
Der Weichmacher Triphenylphosphat (kurz: TPHP) sorgt zwar für einen schönen Glanz, kann aber den Hormonhaushalt und die Gesundheit beeinträchtigen.
Viele Nagellacke enthalten das Lösungsmittel Toluol. Dieses kann langfristig Leber, Nieren und Nerven schädigen.
Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, dann sollte man beim Kauf immer eine dieser Lacke aussuchen: 3-free Lacke enthalten kein Formaldehyd, Toluol und keine Phthalate. 4-free & 5-free Nagellacke verzichten zusätzlich auf Kampfer, Formaldehydharze und/oder Kolophonium. 7-free Lacke sind zusätzlich vegan.
Es gibt viele Arten von Lacken und ihre Klassifizierung ist ziemlich umfangreich. Lassen Sie sich einfach von Ihrem Geschmack und Ihren Vorlieben leiten und achten Sie natürlich auf die Zusammensetzung.