Neurodermitis

Wenn es so sehr juckt und quält

Diese heimtückische Erkrankung beginnt meist schon im Kindesalter und verläuft in Schüben: mal ist die Haut beschwerdefrei, mal entzündet und gereizt. Warum juckt Neurodermitis so quälend, was steckt hinter diesen lästigen Beschwerden und was kann man dagegen tun?

Neurodermitis, atopisches Ekzem: Was ist das?

Neurodermitis, auch bekannt als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft. Der Begriff „Neurodermitis“ stammt aus dem 19. Jahrhundert und setzt sich aus den griechischen Wörtern „Neuron“ (Nerv) und „Derma“ (Haut) sowie der Endung „-itis“ (Entzündung) zusammen. Damals nahm man fälschlicherweise an, dass die Erkrankung durch eine Nervenentzündung verursacht wird, weshalb der Name irreführend ist.

Heute wissen wir, dass Neurodermitis vor allem durch eine gestörte Hautbarriere und eine überempfindliche Immunreaktion verursacht wird. Die Hautschutzmantel, die aus Hornzellen und Hornfetten besteht, schützt normalerweise vor Feuchtigkeitsverlust und dem Eindringen von Schadstoffen, Allergenen und Krankheitserregern. Bei Betroffenen ist diese Barriere jedoch geschwächt, was zu trockener, rissiger Haut führt, durch die allergieauslösenden Substanzen und Mikroorganismen leichter eindringen können. Dies löst Entzündungen und die typischen Symptome wie starken Juckreiz, Rötungen, Schuppung und in akuten Phasen nässende Ekzeme aus.

Neurodermitis gehört zum atopischen Formenkreis, zu dem auch Asthma bronchiale und Heuschnupfen zählen. Das Immunsystem reagiert bei dieser Krankheit überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt, wie Staubmilben, Blütenpollen oder Nahrungsmittelbestandteile. Dabei spielt eine sogenannte Typ-2-Entzündung eine zentrale Rolle: Das Immunsystem überreagiert und setzt Botenstoffe wie Interleukine (z. B. IL-4 und IL-13) frei, die Entzündungen fördern und die Hautbarriere weiter schädigen. Diese Entzündungskaskade wird durch Immunzellen wie T-Helfer-2-Zellen, Mastzellen und Basophile ausgelöst und führt zu einem Teufelskreis aus Entzündung, Hautschädigung und erhöhter Reaktionsbereitschaft.

Es gibt zwei Hauptformen der Neurodermitis. Die extrinsische Form ist die häufigste und zeichnet sich durch erhöhte IgE-Antikörper im Blut aus, die auf allergieauslösende Substanzen reagieren. Hier können Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Staubmilben, Blütenpollen oder Nahrungsmittel akute Phase auslösen. Die intrinsische Form zeigt normale IgE-Werte und Allergien spielen zunächst keine grosse Rolle. Allerdings kann sich durch die gestörte Hautbarriere später eine Überempfindlichkeitsreaktion entwickeln, wodurch sich die intrinsische Form in eine extrinsische verwandeln kann.

Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle, insbesondere Veränderungen im FLG-Gen, das für das Strukturprotein Filaggrin verantwortlich ist. Filaggrin ist entscheidend für die Stabilität der Hautschutzbarriere. Fehlt es oder ist es vermindert, ist die Haut besonders anfällig für Austrocknung und Entzündungen.

Darüber hinaus verändert Neurodermitis das Hautmikrobiom: Die Vielfalt der Bakterien auf der Haut nimmt ab, während krankmachende Keime wie Staphylococcus aureus zunehmen, was die Hautentzündung weiter verschlimmert.

Neurodermitis beginnt meist im Kindesalter und verläuft in Schüben mit wechselnden Phasen von Entzündung und Beschwerdefreiheit. Sie ist nicht heilbar, aber mit gezielter Behandlung und Pflege lassen sich die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern.

Was tun Sie normalerweise, wenn Ihre Haut juckt?

kalte Umschläge machen
feuchtigkeitsspendende Cremes einreiben
kratzen
Antihistaminika einnehmen
Arzt aufsuchen
nichts Besonderes
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Was sind die Symptome bei Neurodermitis?

Neurodermitis verläuft typischerweise in Schüben. Das bedeutet, es wechseln sich Phasen mit starken Symptomen (Neurodermitis–Schüben) und beschwerdefreien Zeiten (Remission) ab. Die Symptome können je nach Stadium und Alter der Betroffenen variieren. 

Das wohl quälendste Symptom ist starker Juckreiz. Dieser ist oft so intensiv, dass es Betroffene kaum loslässt und besonders nachts schlimmer wird. Die Haut ist entzündet, gerötet und geschwollen, oft an typischen Stellen wie Ellenbogen, Kniekehlen, Handgelenken, Hals und Gesicht.

In akuten Phasen bilden sich extrem juckende, nässende Ekzeme, Bläschen, Pappeln und Krusten. Diese bleiben über Tage bis Monate erhalten. Ältere Hautschäden können sich verschlechtern. 

Danach folgt oft eine subakute Phase mit trockener, schuppiger Haut und Plaques. Weiter beginnt das chronische Stadium, das über Monate bis Jahre bestehen bleiben kann. Bei längerem Verlauf oder chronischen Symptomschüben verdickt sich die Haut, wird rau und es können tiefe Hautrisse entstehen. Manche Stellen können heller oder dunkler als die umliegende Haut erscheinen.

Bei Babys zeigen sich die Symptome meist durch Rötungen und nässende Stellen an Wangen und Kopfhaut („Milchschorf“), später kommen trockene, schuppige Ekzeme an Ellenbogen, Knien, Gesicht und Hals hinzu. 

Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten die Ekzeme häufig an Hals, Gesicht, Händen, Kniekehlen und Ellenbogen auf, oft auch auf der Kopfhaut, die dann schuppt und entzündet sein kann.

Ein wichtiger Aspekt ist die gestörte Hautbarriere, die die Haut trocken und anfällig für Reizstoffe, Allergene und Infektionen macht. Dies führt zu einem Juckreiz-Kratz-Zirkel und zu weiterer Hautschädigung, die die Symptome verschlimmert.

Zusätzlich gibt es sogenannte Atopie-Zeichen wie trockene, papierartige Haut, Verdopplung der Unterlidfalte, Ausdünnung der Augenbrauen und eine verstärkte Handlinienzeichnung.

Welche Ursachen und Trigger-Faktoren hat eine Neurodermitis?

Die Entstehung von Neurodermitis beruht auf einem Zusammenspiel verschiedener Ursachen und Auslöser. Die wichtigsten Faktoren lassen sich in zwei grosse Gruppen unterteilen: genetische (anlagebedingte) Ursachen und äussere (Umwelt-)Einflüsse.

Zu den genetischen Ursachen gehören gestörte Hautbarriere, veränderte Immunantwort sowie familiäre Veranlagung. Menschen mit Neurodermitis haben häufig eine angeborene Schwäche der Hautbarriere. Diese Barriere schützt normalerweise vor dem Eindringen von Krankheitserregern, allergieauslösenden Stoffen und Schadstoffen. Bei Neurodermitis ist sie durch Veränderungen in bestimmten Genen gestört. Das führt zu trockener, rissiger und empfindlicher Haut, die leichter Wasser verliert und für Reizstoffe und Keime durchlässig ist. Zusätzlich sind Gene betroffen, die die Entzündungsreaktionen und das Immunsystem regulieren. Das Immunsystem von Betroffenen reagiert überempfindlich – oft auf eigentlich harmlose Umweltstoffe. Die Vererbung spielt hier eine grosse Rolle. Sind beide Elternteile betroffen, liegt das Risiko für das Kind bei 60–80 %. Aber auch ohne familiäre Vorbelastung kann Neurodermitis auftreten.

Wichtig ist zudem, dass das Mikrobiom der Haut, also die Zusammensetzung der Bakterien und Pilze auf der Haut, bei Neurodermitis verändert ist. Besonders das Bakterium Staphylococcus aureus besiedelt geschädigte Hautstellen vermehrt und verdrängt andere, nützliche Keime. Das macht die Haut anfälliger für Infektionen und verschlimmert die Entzündung.

Viele äussere Faktoren können einen Neurodermitis-Schub auslösen oder das Krankheitsbild verschlimmern. Zu den wichtigsten Triggern zählen allergieauslösende Substanzen, Reizstoffe, Klima und Wetter, Infektionen, psychische Belastungen, Hormonschwankungen, Schadstoffe, Alkohol und bestimmte Nahrungsmittel.

Zu den häufigsten Allergenen zählen Hausstaubmilben, Blütenpollen, Tierhaare, Schimmelpilze und bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Milch, Eier, Nüsse), wobei nicht jeder Betroffene auf dieselben Auslöser von Allergien reagiert. Auch hautreizende Substanzen in Reinigungsmitteln, Seifen, Kosmetika (z. B. Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Emulgatoren), sowie Chemikalien im Haushalt oder raue, kratzende Kleidung und häufiges Händewaschen können die Haut reizen. Extreme Temperaturen (Kälte, Hitze), trockene Luft (z. B. durch Heizung im Winter), hohe Luftfeuchtigkeit oder starkes Schwitzen können akute Phase auslösen. Virale oder bakterielle Infekte (z. B. Erkältungen, Grippe) können die Hautbarriere zusätzlich schwächen und einen akuten Ausbruch begünstigen. Stress, Ärger, Trauer oder andere emotionale Belastungen sind häufige Auslöser für Neurodermitis-Schübe: Die Psyche ist zwar nicht die Ursache, kann aber den Krankheitsverlauf stark beeinflussen. Veränderungen im Hormonhaushalt, etwa während der Schwangerschaft oder Pubertät, können die Symptome verschlechtern oder verbessern. Tabakrauch erhöht das Risiko für Neurodermitis, besonders bei Kindern und wenn die Mutter während der Schwangerschaft raucht. Alkohol kann die Haut zusätzlich reizen und Entzündungen fördern. Bestimmte Lebensmittel können (meist bei entsprechender Allergie) Symptomschub auslösen oder verstärken.

Schwankende Schweissproduktion, sowohl zu viel als auch zu wenig, kann Juckreiz und Hautreizungen verstärken. Die sichtbaren Hautveränderungen können zu Unsicherheit, sozialem Rückzug und psychischen Problemen führen, die wiederum die Symptome verstärken können.

Abends und nachts fühlt sich der Juckreiz bei Neurodermitis oft viel schlimmer an. Tagsüber ist man meistens beschäftigt und konzentriert sich daher nicht so stark auf das Kribbeln. Sobald man dann zur Ruhe kommt, fällt ihm der Juckreiz viel mehr auf. Ausserdem wird die Haut nachts ein bisschen wärmer, was sie empfindlicher macht, und verliert mehr Feuchtigkeit. Dazu noch kommt die Reibung von der Bettwäsche, die die Haut zusätzlich reizen kann. 

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  • Menschen mit Neurodermitis haben ein erhöhtes Risiko, auch andere allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Asthma zu entwickeln. Der Grund: Ein genetisch bedingter Defekt der Hautbarriere macht es Allergenen leichter, in die Haut einzudringen und das Immunsystem zu reizen.
  • Die genetische Veranlagung für Neurodermitis lässt sich nicht rückgängig machen. Doch mit moderner Hyposensibilisierung (spezieller Immuntherapie) kann man das Immunsystem gezielt trainieren, weniger empfindlich auf bestimmte Allergene zu reagieren. Das kann auch die Neurodermitis positiv beeinflussen.
  • Studien zeigen, dass Neurodermitis und andere atopische Erkrankungen bei Stadtbewohnern häufiger auftreten als bei Menschen auf dem Land. Woran das genau liegt, ist noch nicht abschliessend geklärt. Umweltfaktoren und Lebensstil spielen aber vermutlich eine Rolle.
  • Rund 13 % aller Kinder entwickeln Neurodermitis, während bei Erwachsenen nur etwa 2 % betroffen sind. Die Erkrankung beginnt also meist schon in jungen Jahren.
  • Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) sehen sich manchmal ähnlich aus, unterscheiden sich aber in der Verteilung und Art der Hautveränderungen. Neurodermitis tritt oft an Hals, Gesicht und in den Armbeugen auf, während Psoriasis in der Regel symmetrisch an Ellenbogen, Knien oder am unteren Rücken erscheint und andere Schuppen bildet.

Wie diagnostizieren Ärzte Neurodermitis?

Die Diagnose von Neurodermitis erfolgt in erster Linie durch eine sorgfältige klinische Untersuchung und die Erfassung der Krankengeschichte. Ärzte erkennen die Erkrankung anhand der charakteristischen Hautveränderungen, die typischerweise an bestimmten Körperstellen wie Ellenbogen, Kniekehlen, Handgelenken, Hals und Gesicht auftreten. Es gibt keinen eindeutigen Labortest für Neurodermitis. Im Gespräch mit dem Arzt werden Verlauf, Häufigkeit der Symptomschübe, Juckreizintensität sowie familiäre Allergien oder atopische Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen erfasst. Ähnliche Hautveränderungen können auch bei Psoriasis oder Kontaktdermatitis auftreten, weshalb diese ausgeschlossen werden müssen.

Bluttests zur Messung von Immunglobulin E (IgE) helfen, die Ursachen für Allergieanfälligkeit zu identifizieren. Zusätzlich kommen Hauttests wie Prick- oder Epikutantests zum Einsatz, um allergieauslösende Substanzen wie Staubmilben, Pollen oder Nickel als Auslöser zu erkennen.

Mit dem SCORAD-Index wird die Ausprägung der Neurodermitis bewertet, um die Therapie optimal anzupassen. In manchen Fällen sind weiterführende Untersuchungen wie Hautbiopsien notwendig, um andere Hautkrankheiten auszuschliessen oder die Diagnose zu sichern.

Was kann man gegen Juckreiz bei Neurodermitis tun? 

  • Pflegen Sie mindestens zweimal täglich die gesamte Haut mit rückfettenden Cremes (z. B. mit Harnstoff/Urea oder Glycerin). Cremen Sie sich auch nach dem Duschen sofort ein. So bleibt die Feuchtigkeit besser in der Haut.
  • Im Winter braucht die Haut fettigere Pflege: Greifen Sie zu reichhaltigeren Cremes.
  • Achten Sie bei der Anwendung von Cremes und Salben auf die richtige Menge. Die sogenannte Fingertip-Unit (FTU) hilft Ihnen dabei. Eine FTU entspricht der Menge, die vom ersten Fingergelenk bis zur Fingerspitze aufgetragen wird (ca. 0.5 Gramm) und reicht aus, um etwa zwei Handflächen eines Erwachsenen einzufetten. Für Gesicht und Hals benötigen Sie etwa 2,5 FTUs, für ein Bein und einen Fuss etwa 8 FTUs. Tragen Sie die Creme grosszügig auf, sodass eine gleichmässige, glänzende Schicht entsteht. So kann die Pflege optimal wirken und Ihre Haut wird bestmöglich mit Feuchtigkeit und Fett versorgt.
  • Begrenzen Sie Duschen und Baden auf 2–3 Mal pro Woche. Baden Sie nie länger als 5–10 Minuten, möglichst lauwarm (max. 36°C) und verwenden Sie milde, rückfettende Duschgele: Sie schonen die Haut und trocknen sie nicht aus. Vollbäder mit einer geringen Menge an Natriumhypochlorit können Linderung bringen. Trocknen Sie durch sanftes Tupfen statt Rubbeln ab: Das schont die empfindliche Haut.
  • Bei starkem Juckreiz helfen feuchte Umschläge: Sie kühlen, lindern und spenden Feuchtigkeit. Bei akutem Ausbruch sind kühlende Umschläge oder Pads hilfreich.
  • Bei bekannter Allergie vermeiden Sie Kontakt zu Auslösern wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmten Lebensmitteln.
  • Führen Sie Ernährungstagebuch. So finden Sie heraus, ob bestimmte Nahrungsmittel Ihre Haut verschlechtern. Es empfiehlt sich, nur bei nachgewiesener Allergie auf Lebensmittel zu verzichten - sonst droht Nährstoffmangel.
  • Schaffen Sie sich rauchfreie Umgebung, da Tabakrauch die Haut verschlechtert.
  • Achten Sie auf ein optimales Raumklima, indem Sie trockene Luft vermeiden – besonders in der Heizperiode. Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % zu halten. Lüften Sie regelmässig stossweise, um Schimmelbildung und Schadstoffe in der Luft zu reduzieren. So schützen Sie Ihre Haut vor zusätzlicher Austrocknung und Reizungen.
  • Meiden Sie pralle Sonne und verwenden Sie Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. SPF 20).
  • Tragen Sie weiche, atmungsaktive Kleidung. Ideal sind Baumwolle oder Leinen, wobei Wolle und Synthetik gemieden werden sollten. Wichtig ist, dass die Kleidung locker sitzt. Waschen Sie immer neue Kleidung und entfernen Sie kratzende Etiketten.
  • Bei Hausstauballergie sind milbendichte Bezüge (Encasings) für Matratze und Kissen sinnvoll. Halten Sie Ihre Schlafzimmer kühl: Maximal 20°C, um nächtliches Schwitzen zu vermeiden.
  • Schneiden Sie Ihre Fingernägel kurz, um Verletzungen beim Kratzen zu verhindern. Tragen Sie nachts Baumwollhandschuhe. Das ist besonders für Kinder wichtig, um Kratzschäden zu vermeiden.
  • Bei akuten Entzündungen können kortisonhaltige Cremes nach ärztlicher Empfehlung gezielt eingesetzt werden. Es gibt auch kortisonfreie antientzündliche Cremes (Calcineurin-Inhibitoren, die als Alternative zu Kortison verwendet werden, besonders für empfindliche Hautareale.
  • Bei Infektionen der Haut sind antiseptische, antimykotische oder antivirale Massnahmen vom grossen Nutzen.
  • Antihistaminika können den Juckreiz lindern, sollten aber auf ärztlichen Rat verwendet werden.
  • Bei schweren, chronischen Verläufen kann Lichttherapie (UVB/UVA1) helfen, aber nur unter ärztlicher Kontrolle.
  • Systemische Therapie mit Ciclosporin, Methotrexat, Azathioprin oder Dupilumab wird bei schweren Fällen eingesetzt, immer ärztlich begleitet.
  • Gestalten Sie Ihre Ernährung bewusst. Integrieren Sie viel frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte in Ihren Speiseplan und trinken Sie ausreichend.
  • Verwenden Sie keine Reinigungs- und Pflegeprodukte mit Duft- oder Konservierungsstoffen. Diese reizen die Haut oft zusätzlich. Benutzen Sie Weichspüler ohne Duftstoffe und spülen Sie Kleidung gründlich aus.
  • Vermeiden Sie beim Sport Aktivitäten, bei denen Sie stark schwitzen, da vermehrtes Schwitzen die Haut reizen kann. Stattdessen eignen sich sanfte Sportarten wie Yoga oder Entspannungstechniken wie Meditation und progressive Muskelrelaxation besonders gut. Auch Radfahren oder Spaziergänge an der frischen Luft sind ideal, um aktiv zu bleiben und gleichzeitig Ihre Haut zu schonen.
  • Suchen Sie psychische Unterstützung. Besonders bei starker Belastung durch den Krankheitszustand ist professionelle Hilfe sinnvoll. Und vergessen Sie kleine Freude und Entspannung nicht. Gönnen Sie sich schöne Erlebnisse und regelmässige Pausen.

Neurodermitis ist mehr als nur eine Hautkrankheit, denn sie betrifft Körper, Geist und Wohlbefinden. Trotz der Herausforderungen, die wiederkehrende Ausbrüche und starker Juckreiz mit sich bringen, gibt es immer mehr Möglichkeiten für Betroffene, ihre Haut zu schützen, ihre Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Es lohnt sich, auf die Signale des Körpers zu hören, um den eigenen Weg zu mehr Hautruhe zu finden.

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