Hautrötungen
So hören Sie auf den roten Alarm
So hören Sie auf den roten Alarm
Rötungen der Haut sind ein häufiges Symptom mit vielen möglichen Ursachen – von harmlosen Reizungen bis hin zu chronischen Hauterkrankungen. Oft gehen sie mit Juckreiz, Brennen oder einem Spannungsgefühl einher und beeinträchtigen das Wohlbefinden der Betroffenen. Eine gezielte Pflege kann helfen, die Beschwerden zu lindern und die Hautbarriere zu stärken. Doch woran erkennt man, ob hinter der Rötung eine ernstere Ursache steckt?
Was ist ein Erythem (Hautrötung)?
Ein Erythem, wie Mediziner eine deutlich sichtbare Rötung der Haut nennen, ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Es entsteht, wenn sich die feinen Blutgefässe unter der Haut erweitern und stärker durchblutet werden. Die Haut färbt sich daraufhin rosa bis tiefrot. Je nach Ursache kann das Erythem punktuell auftreten oder sich grossflächig ausbreiten.
Typisch ist, dass die Rötung bei leichtem Druck vorübergehend verblasst. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sie nicht durch Pigmente, sondern durch Blut verursacht wird. Begleitend können Juckreiz, Schwellungen oder ein Brennen auftreten.
Was vermuten Sie als häufigste Ursache Ihrer Hautrötungen?
ich habe keine Hautrötungen
Was verursacht Erythem?
Ein Erythem ist keine Diagnose, sondern ein Warnsignal der Haut. Die Liste möglicher Auslöser ist lang. Besonders häufig tritt es in Form eines Sonnenbrands auf. UV-Strahlen schädigen die Haut, die Blutgefässe erweitern sich und es entsteht die typische Rötung. Doch nicht nur die Sonne, sondern auch Kälte kann die Haut reizen. In frostiger Umgebung reagieren insbesondere Hände und Füsse empfindlich, was sich durch bläulich-rötliche Flecken oder sogar Frostbeulen zeigt.
Auch Allergien spielen eine grosse Rolle. Sei es durch Duftstoffe in Kosmetika, Nickel in Schmuck oder bestimmte Medikamente – der Körper reagiert mit einer Hautreizung in Form von Rötungen. Manchmal genügt auch emotionaler Druck. Wer vor Scham oder Aufregung rot wird, errötet durch eine kurzfristige Gefässerweiterung – ein Phänomen, das als sogenanntes Erythema e pudore bekannt ist.
Ausserdem können Infektionen oder Rosazea, sowie sportliche Belastung hinter einem Erythem stecken.
Nicht jede rote Stelle ist harmlos. Tritt sie ohne ersichtlichen Grund auf oder hält sie lange an, sollte die Ursache medizinisch abgeklärt werden.
Welche Erkrankungen können Hautrötungen hervorrufen?
Hautrötungen können mehr sein als eine harmlose Reaktion auf äussere Reize. Hinter ihnen können ernstzunehmende Gesundheitsprobleme stecken, die ärztlich abgeklärt werden sollten. Dies gilt insbesondere, wenn die Rötung mit Juckreiz, Pusteln oder einer Veränderung des Hautbildes einhergeht.
Ein häufiges Beispiel ist Couperose, eine Bindegewebsschwäche, bei der sich erweiterte Äderchen dauerhaft im Gesicht zeigen – sogenannte Teleangiektasien. Sie tritt meist im höheren Alter auf und gilt als mögliche Vorstufe der Rosazea. Bei dieser chronisch-entzündlichen Hautkrankheit zeigen sich anhaltende Rötungen im Gesicht, die später von Schwellungen, Knötchen oder sogar entzündlichen Pusteln begleitet sein können.
Auch Infektionskrankheiten können Erytheme verursachen. So zeigt sich Gürtelrose, eine Reaktivierung des Windpocken-Virus, durch rötliche Hautveränderungen und Bläschen, die sich meist im Bereich der Taille, aber auch im Gesicht oder am Hals befinden. Typisch sind die begleitenden Nervenschmerzen, die sehr unangenehm sein können.
Die Borreliose, eine bakterielle Infektion, die durch einen Zeckenstich übertragen wird, ist nicht zu unterschätzen. Ein typisches Anzeichen ist die sogenannte Wanderröte: ein ringförmiger, handtellergrosser roter Fleck um die Einstichstelle. Ohne Behandlung kann sich die Infektion auf Gelenke, Nerven oder das Herz ausbreiten, weshalb schnelle ärztliche Hilfe erforderlich ist.
editorial.facts
- Helle und empfindliche Hauttypen neigen besonders zu dauerhaften Gesichtsrötungen, da ihre Blutgefässe – oft genetisch bedingt – schwächer im Bindegewebe verankert sind und sich nach einer Erweiterung nicht mehr vollständig zurückziehen.
- Erytheme treten in unterschiedlichen Formen auf und können wichtige Hinweise auf zugrunde liegende Erkrankungen geben – vom ringförmigen Erythema migrans nach einem Zeckenbiss bis hin zum Schmetterlingserythem bei Lupus oder der schmerzhaften Knotenrose an den Unterschenkeln.
- Nicht alle Rötungen sind harmlos oder rein kosmetischer Natur – grossflächige Hautrötungen wie bei einer Erythrodermie können den gesamten Körper betreffen und erfordern eine ärztliche Abklärung.
Ist die Sonne vorteilhaft bei Rötungen im Gesicht?
Sonne auf der Haut fühlt sich gut an, kann bei geröteter Gesichtshaut aber schnell zum Problem werden. Wer unter roten Stellen leidet, sollte Hitze und UV-Strahlung deshalb lieber meiden. Die Wärme erweitert die Blutgefässe zusätzlich, wodurch sich die Rötung verstärken kann. UV-Strahlen greifen zudem die Hautschutzbarriere an und fördern Hautreizungen.
Anstatt also auf die Sonne als „natürliches Heilmittel“ zu hoffen, ist Schutz angesagt. Ein hochwertiger Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor sollte daher zur täglichen Pflege gehören – und das nicht nur im Sommer, sondern auch an bewölkten Tagen und im Winter. So lässt sich sensible Haut vor weiterer Reizung schützen.
Was können spezielle Anti-Rötungen-Cremes?
Solche Cremes sind echte Helfer für sensible Haut. Sie beruhigen nicht nur gereizte Stellen, sondern wirken auch den Auslösern von Rötungen gezielt entgegen. Ihre Formulierungen sind auf die besonderen Bedürfnisse empfindlicher Haut abgestimmt. Reizstoffe wie Parfüm oder Alkohol sind hier in der Regel nicht enthalten.
Viele dieser Cremes bieten zusätzlich einen hohen Lichtschutzfaktor und schützen so tagsüber vor schädlicher UV-Strahlung. Das ist besonders wichtig, da die Sonne Rötungen oft noch verstärkt. Andere Varianten sind als beruhigendes Serum oder als regenerierende Nachtpflege konzipiert und unterstützen die Haut gezielt in ihrer Erholungsphase.
Hat die Ernährung einen Einfluss auf Rötungen?
Ja, unsere Haut kann direkt von dem beeinflusst werden, was wir essen und trinken. Das gilt besonders für sensible Gesichtshaut, bei der die Ernährung eine grössere Rolle spielt, als viele vermuten. Bestimmte Lebensmittel und Genussmittel können nämlich sogenannte „Flushs“ auslösen, also plötzliche, sichtbare rote Stellen im Gesicht.
Typische Auslöser sind scharf gewürzte Speisen, Alkohol oder heisser Kaffee. Sie erweitern die Blutgefässe und fördern somit die Durchblutung der Haut, was bei zu Rötungen neigender Haut schnell sichtbar wird. Wer also bemerkt, dass seine Wangen nach einem Glas Rotwein oder einem scharfen Curry glühen, sollte diese Reize besser meiden oder zumindest reduzieren.
Hautrötungen lindern: so pflegen Sie Ihre empfindliche Haut richtig
- Verwenden Sie zur Gesichtsreinigung ausschliesslich lauwarmes Wasser und milde, pH-neutrale Waschlotionen. Heisses Wasser und aggressive Reinigungsmittel können die empfindliche Haut zusätzlich reizen. Tupfen Sie die Haut anschliessend mit einem weichen Tuch trocken – Reiben lieber vermeiden.
- Schützen Sie sich täglich vor UV-Strahlung. UV-Licht ist einer der Hauptverursacher von sichtbaren Hautrötungen. Es dehnt die feinen Gefässe dauerhaft und fördert Entzündungen. Ein täglicher Sonnenschutz mit einem hohem Lichtschutzfaktor – auch im Winter – ist daher Pflicht.
- Reduzieren Sie scharfe Gewürze und heisse Getränke. Chili, Pfeffer, heisser Kaffee oder Glühwein bringen nicht nur Ihren Kreislauf in Schwung, sondern auch Ihre Gesichtshaut. Diese Reize weiten die Blutgefässe und können Rötungen begünstigen. Achten Sie auf Ihre individuelle Reaktion und passen Sie Ihre Ernährung entsprechend an.
- Gönnen Sie Ihrer Haut Ruhe mit kühlenden Masken. Hausgemachte Gesichtsmasken aus Gurken und Haferflocken oder fertige Produkte mit Aloe vera, die der Haut Ruhe schenken, können entzündete Hautpartien besänftigen. Die kühlende Wirkung mildert Hautrötungen spürbar, besonders dann, wenn betroffene Stellen spannen oder jucken. Ideal als wöchentliche Zusatzpflege.
- Vermeiden Sie Pflegeprodukte mit Alkohol, Duftstoffen oder Farbstoffen. Diese Inhaltsstoffe können die Barriere der Haut schwächen und Irritationen fördern. Besonders bei Neigung zu Überempfindlichkeit reagiert die Haut schnell gereizt. Je kürzer und klarer die Zutatenliste, desto besser für empfindliche Haut.
- Nutzen Sie die Kraft beruhigender Wirkstoffe. Solche wie Aloe vera, Kamille, Ringelblumenextrakt oder Süssholzwurzel wirken entzündungshemmend und entspannend. Besonders bei Rosazea oder Couperose können sie helfen, die Haut aus dem Gleichgewicht wieder zu stabilisieren. Achten Sie beim Einkauf gezielt auf diese natürlichen Inhaltsstoffe – idealerweise als Teil Ihrer täglichen Hautpflege.
- Vermeiden Sie mechanische Belastungen für Ihre Haut. Reiben, kratzen oder grobes Abtrocknen belastet gerötete Haut unnötig. Cremen Sie stattdessen mit leichten, kreisenden Bewegungen und möglichst wenig Druck.
- Bauen Sie regelmässig Stress ab. Emotionale Anspannung kann sich direkt im Gesicht zeigen – etwa als plötzliche Röte. Gönnen Sie sich bewusste Entspannungspausen, atmen Sie tief durch, machen Sie Yoga oder hören Sie Musik. Stressreduktion wirkt oft besser als manch teure Creme.
- Sport ist gesund, kann aber auch kurzfristig Rötungen auslösen – besonders in stickigen oder heissen Räumen. Trainieren Sie lieber bei gemässigter Temperatur und achten Sie darauf, dass Ihr Kreislauf nicht überhitzt. Kühlende Erfrischung danach hilft zusätzlich.
- Pflegen Sie Ihre Haut typgerecht – auch nachts. Nachts regeneriert sich Ihre Haut besonders intensiv. Spezielle Nachtpflegeprodukte mit beruhigenden und gefässstärkenden Inhaltsstoffen können Rötungen gezielt entgegenwirken. Achten Sie auf nicht-fettende Formulierungen, welche die Poren nicht verstopfen.
- Nutzen Sie grün pigmentierte Produkte zum Kaschieren. Grüne Farbpigmente in Cremes oder Make-up helfen, rote Stellen optisch auszugleichen. Sie wirken wie ein Farbkorrektor und sorgen für ein ebenmässigeres Hautbild. Ideal für besondere Anlässe oder als täglicher Helfer im Alltag.
- Setzen Sie auf Mineral-Make-up. Mineralische Foundations oder Puder enthalten weniger reizende Stoffe und sind gut verträglich für sensible Haut. Sie mattieren sanft und pflegen gleichzeitig. Achten Sie auf Produkte ohne Talkum und Parabene.
- Trinken Sie ausreichend Wasser. Eine gut durchfeuchtete Haut reagiert weniger empfindlich auf Reize. Zwei Liter Wasser pro Tag unterstützen nicht nur Ihren Kreislauf, sondern auch Ihre Hautbalance. Vermeiden Sie stark zuckerhaltige oder koffeinhaltige Getränke.
- Lassen Sie starke und anhaltende Rötungen ärztlich abklären. Wenn Rötungen länger bestehen, sich ausbreiten oder mit anderen Beschwerden wie Brennen, Pusteln einhergehen, sollten Sie eine dermatologische Abklärung nicht aufschieben. Hautrötungen können auch auf Krankheiten wie Rosazea, Couperose oder Allergien hinweisen. Eine frühzeitige Diagnose schützt vor Verschlechterung und ermöglicht gezielte Behandlungsmöglichkeiten.
Hautrötungen sind ein deutliches Signal dafür, dass die Haut aus dem Gleichgewicht geraten ist – sei es durch äussere Reize, innere Faktoren oder eine gestörte Barriere der Haut. Wer die Ursachen kennt und gezielt pflegt, kann nicht nur die Symptome lindern, sondern langfristig zu einem gesünderen Hautbild beitragen. Eine bewusste Lebensweise und sanfte, passende Pflege sind dabei der Schlüssel zu einem ruhigeren, widerstandsfähigeren Teint.