Multivitamine sind Nahrungsergänzungsmittel, die mehrere Vitamine und Mineralstoffe in einer einzigen Zusammensetzung vereinen. Da diese Produkte nicht standardisiert sind, können sich Art und Menge der enthaltenen Mikronährstoffe von Produkt zu Produkt deutlich unterscheiden. In der Regel enthalten sie eine Kombination aus essenziellen Vitaminen und Mineralien, die gelegentlich durch sekundäre Pflanzenstoffe oder andere bioaktive Substanzen ergänzt wird.
Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn der Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen über die normale Ernährung nicht ausreichend gedeckt wird. Dies kann beispielsweise bei erhöhtem Bedarf, unzureichender Nahrungsaufnahme oder bestimmten gesundheitlichen Zuständen der Fall sein. In solchen Situationen kann eine gezielte Supplementierung helfen, Defiziten vorzubeugen oder bestehende Mängel auszugleichen.
Multivitaminpräparate sind in verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten, Kapseln, Pulver oder Tropfen erhältlich. Die Dosierung richtet sich nach der jeweiligen Zusammensetzung und ist meist auf eine oder mehrere Einnahmen pro Tag ausgelegt. Da die Präparate unterschiedliche Konzentrationen enthalten können, sollte die Auswahl an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Ein Multivitaminpräparat ist in der Regel eine umfassende Kombination aus essenziellen Mikronährstoffen, die gezielt zusammengestellt wurde, um die tägliche Nährstoffversorgung zu ergänzen. Ein hochwertiges Produkt deckt dabei idealerweise die gesamte Bandbreite der 13 bekannten Vitamine ab. Dazu gehören die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie die wasserlöslichen Vitamine C und die vollständige Gruppe der B-Vitamine (z. B. B1, B2, B6, B12, Vitamin B9, Biotin).
Darüber hinaus sind essenzielle Mengenelemente und Spurenelemente enthalten, die zahlreiche Körperfunktionen unterstützen. Häufig vertreten sind zum Beispiel Kalzium und Magnesium für Knochen- und Muskelfunktionen, Zink und Selen für das Immunsystem und den Zellschutz sowie Eisen, Kupfer, Jod, Chrom, Mangan und Molybdän für weitere wichtige Stoffwechselvorgänge.
Einige Stoffe sollten in Multivitaminpräparaten jedoch nicht enthalten sein, da sie über die tägliche Nahrung in der Regel ausreichend aufgenommen werden. Dazu gehören beispielsweise Natrium, Chlorid, Phosphor und Fluor. Sie gelten nicht als notwendiger Bestandteil solcher Präparate.
Multivitaminpräparate können in bestimmten Bereichen zur Unterstützung der Gesundheit beitragen, insbesondere dann, wenn die Nährstoffzufuhr über Lebensmittel nicht ausreicht. Studien zeigen, dass eine gezielte Supplementierung das Immunsystem sowie kognitive und psychische Funktionen positiv beeinflussen kann.
So wurde bei älteren Menschen beobachtet, dass die Einnahme von Multivitaminen die Häufigkeit und Dauer akuter Atemwegsinfekte verringert. Beschwerden wie Kopfschmerzen oder funktionelle Einschränkungen im Alltag traten seltener auf, was auf eine stabilisierende Wirkung auf die Immunabwehr hindeutet. Darüber hinaus deuten klinische Daten darauf hin, dass bestimmte Vitalstoffe die geistige Leistungsfähigkeit fördern können. Bei regelmässiger Einnahme wurde zudem eine Verbesserung des Kurzzeitgedächtnisses festgestellt – vor allem bei Personen mit erhöhtem Bedarf oder unzureichender Versorgung.
Auch das emotionale Wohlbefinden kann davon profitieren. In ausgewählten Studien berichteten Teilnehmende von einer Reduktion subjektiver Stress- und Erschöpfungssymptome. Diese Effekte werden mit einer verbesserten Versorgung des Gehirns mit essenziellen Mikronährstoffen in Verbindung gebracht. Zudem kann die Einnahme von Multivitamin- und Mineralstoffpräparaten mit einem leichten, aber statistisch signifikanten Rückgang des systolischen und diastolischen Blutdrucks einhergehen.
Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sie altersbedingten Prozessen entgegenwirken könnten, beispielsweise indem sie die kognitiven Funktionen im Alter unterstützen. Es gibt ebenfalls Hinweise auf potenzielle Vorteile für Haut, Augen oder die körperliche Regeneration, wobei diese Effekte stark vom individuellen Bedarf abhängen.
Multivitamine können einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit leisten, insbesondere dann, wenn es schwierig ist, alle wichtigen Mikronährstoffe in ausreichender Menge über Lebensmittel aufzunehmen. Doch auch Menschen, die sich ausgewogen ernähren, können von Mikronährstofflücken betroffen sein. Gründe hierfür können ausgelaugte Böden, veränderte Lebensmittelinhalte oder genetische Unterschiede in der Nährstoffverwertung sein. In solchen Fällen bieten Multivitaminpräparate eine praktische Möglichkeit, den täglichen Bedarf gezielt zu decken.
Dabei kommt es entscheidend auf die Qualität der Produkte an. Präparate auf natürlicher Basis, zum Beispiel aus pflanzlichen Quellen, gelten als besonders bioverfügbar, da sie vom Körper leichter aufgenommen und verwertet werden. Im Gegensatz zu vielen synthetischen Präparaten setzen sie auf bedarfsgerechte Dosierungen, um eine Überlastung mit einzelnen Nährstoffen zu vermeiden und gleichzeitig eine effektive Unterstützung für das Wohlbefinden zu bieten.
Multivitamin-Tabletten können sinnvoll sein, wenn der Körper nicht ausreichend mit essenziellen Nährstoffen versorgt wird. Besonders betroffen sind Personen, die bestimmte Lebensmittelgruppen meiden müssen, etwa aufgrund von Allergien, Unverträglichkeiten oder speziellen Diäten. Auch Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, laufen Gefahr, zu wenig Vitamin B12, Eisen oder Kalzium aufzunehmen, und profitieren daher häufig von einer gezielten Ergänzung.
In Lebensphasen mit erhöhtem Bedarf, wie etwa in der Schwangerschaft, Stillzeit oder im höheren Alter, kann eine Supplementierung helfen, kritische Nährstofflücken zu schliessen. Ältere Menschen nehmen Vitamine und Mineralstoffe oft schlechter auf, gleichzeitig steigt ihr Bedarf an bestimmten Substanzen wie Vitamin D oder Kalzium. Auch chronische Erkrankungen oder bestimmte Medikamente können die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. In solchen Fällen kann eine ärztlich begleitete Supplementierung ratsam sein.
Nicht zuletzt ist auch bei Kindern, Sportlern oder Personen nach Magenverkleinerungen eine ergänzende Versorgung mit Vitaminen oft empfehlenswert, um eine ausreichende Zufuhr sicherzustellen. Die Entscheidung zur Einnahme sollte jedoch immer individuell und idealerweise in Absprache mit medizinischem Fachpersonal getroffen werden.
Multivitaminpräparate gelten im Allgemeinen als gut verträglich, sofern sie in der empfohlenen Dosierung eingenommen werden. Die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe kommen auch in natürlichen Lebensmitteln vor und sind für den Körper grundsätzlich nicht schädlich. Dennoch können bei einer Überdosierung – insbesondere bei stark dosierten Präparaten oder der gleichzeitigen Einnahme mehrerer Ergänzungsmittel – unerwünschte Wirkungen auftreten.
Besonders fettlösliche Vitamine wie A, D und E bergen bei zu hoher Zufuhr das Risiko einer Überdosierung, da sie im Körper gespeichert werden. Eine zu hohe Aufnahme von Vitamin A kann toxisch wirken, das Risiko für Geburtsfehler erhöhen oder bei Rauchern das Risiko für Lungenkrebs steigern. Auch hohe Mengen an Vitamin D können problematisch sein, da sie den Kalziumspiegel im Blut gefährlich ansteigen lassen können. Ebenso gelten grosse Mengen an Kalzium und bestimmten Mikronährstoffen wie Zink, Kupfer oder Selen als potenziell gesundheitsschädlich, insbesondere bei langfristiger Einnahme.
Darüber hinaus können Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten. So kann Vitamin K die Wirkung von Blutverdünnern beeinträchtigen, Eisen die Aufnahme bestimmter Antibiotika verringern und die gleichzeitige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren und Gerinnungshemmern das Blutungsrisiko erhöhen. Auch Kalzium kann die Wirksamkeit bestimmter Medikamente stören.
Multivitaminpräparate können eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn der Nährstoffbedarf nicht vollständig über die Nahrung gedeckt wird. Wichtig ist jedoch, sie gezielt und nicht als Ersatz für eine ausgewogene Lebensweise zu nutzen.